BABUSCH ÜBER MICH!
Performance, Installation, Musik: Susi Mahacke Produktion

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Durchchoreographierte, explizite Bewegungen zu Musik – auf der Basis von Sounds des MRT.
Coaching: Jenny Beyer (Tänzerin, Choreographin)
40 Minuten.

WESTWERK und FLEETSTREET, Hamburg. 2009

Schmerz. Ein großes "babusch“-Objekt hängt von der Decke über dem Kopfende der Behandlungs-Couch. Susi Mahacke nimmt Platz. Anstelle eines medizinischen Rituals sieht man die Künstlerin allein auf dem Sofa. Körper und Kostüm bilden grafische Formen, Bewegungen zeichnen Linien entlang der Couch.
Versuche schöner Posen der klassischen Bildvarianten von "Frau auf Sofa" kippen. Stattdessen zögern, verharren, mäandern – scheitern und wieder versuchen. Extrem langsame Bewegungen und länger gehaltene Positionen wechseln mit kleinen detailreichen Veränderungen und zackigen Ausbrüchen.
Die Musik der Performance basiert auf Geräuschen der Kernspintomografie-Maschine (MRT), die den Patienten durchleuch-tet, scannt.Strenge rhythmische Klopfgeräusche mit Kapriolen, die stetig in Stille tönen: schöne Klänge und vielschichtig über-lagert kompliziertes Geklacker.

Botani babusch vertritt hier sowohl das gut verschlossene schöne Geheimnis einer sonderbaren Pflanzen-Spezies (Aus-stellung "Präzisionsgärtnerei mit botani babusch“, Hamburger Kunsthalle 2005/06), wie auch das unheilvolle Geheimnis einer Krankheit. Diese Ambivalenz steht als Frage für Heilung und Heilbarkeit, deren Möglichkeiten, dem persönlichen Umgang mit Schmerz und der grundsätzlichen Frage was überhaupt Krankheit und Gesundheit sei.
Es ist der Wunsch, einen Ausdruck für eine private Lebens-Situation zu finden, permanenten Schmerz. Bisher hat die Künstle-rin andere Schnittmengen des Privaten durch Selbstinszenierung als Künstlerpersönlichkeit Susi Mahacke gezeigt.
Die Direktheit einer Live-Performance ist Susi Mahacke zum Thema Krankheit wichtig, auch wenn es eine Herausforderung bedeutet. Performance ist für sie eine neue Ausdrucksform, auch den Sound produziert sie hier zum ersten mal selbst.

    gefördert von der Behörde für Kultur, Sport und Medien, Hamburg
und der Hamburgischen Kulturstiftung